UpDate: ReiseAUS Kolumbien – So geht es mir ein Jahr danach

Die lange Sommerauszeit im 2017 gab es für uns nicht wie geplant. Viele von Euch haben es damals mitverfolgt und erfahren, dass wir nach circa der Hälfte der geplanten Zeit unsere Kolumbien-Reise wegen eines gutartigen Lagerungsschwindels abbrechen mussten. Hier liest Du, was damals geschah: ReiseAUS Kolumbien

Euer Mitgefühl und Eure lieben Worte habe ich (Jenny) sehr geschätzt und heute fragen immernoch viele wie es mir jetzt, ein Jahr nach dem Vorfall, geht und was der weitere Verlauf dieser Geschichte war. Also, wie gewünscht ein kurzes Update.

Der Lagerungsschwindel schlug in Medellin, Kolumbien, zu, als ich morgens aufwachte. Es war eine furchteinflössende Situation und ich hatte damals keine Ahnung, dass es sowas wie einen „gutartigen Lagerungsschwindel“ überhaupt gibt. Da in Kolumbien die ärztliche Versorgung sehr inkompetent war, wurde ich erst zu Hause in der Schweiz richtig untersucht. Leider liess der Hausarzt für die Überweisung zum Ohrenarzt zu viel Zeit verstreichen, sodass mit objektiven Messmethoden keine 100%ige Diagnose gestellt werden konnte. (Wer von Euch also je mal daran leidet: Adresse Nummer Eins ist der Ohrenarzt!!). So wurde per Ausschlussverfahren diagnostostiziert. Es wurde also ein MRI (MRT) vom Kopf gemacht und festgestellt, dass dort alles okey ist (jedenfalls, was man auf einem Bild so sehen kann, haha!).

ohrenarzt

Parallel musste ich so Schwindel-Übungen, „Manöver“, machen, die die Kristalle im Gleichgewichtsorgan wieder einordnen sollten (wen’s interessiert: siehe „Eppley-Manöver“). Die Medizin ist sich nicht sicher, ob sich die verschobenen Kristalle wieder an den Ursprungsort zurückordnen müssen, oder ob sie einen neuen Platz finden und sich das Gehirn an die neue Situation gewöhnen muss.

Letzteres ist meine Theorie. Die Akutphase des Schwindels dauerte circa 14 Tage. Aber die Heftigkeit der Attacken war abnehmend. So war die erste Attacke die Aller-heftigtse und nach einigen Tagen hörte bei mir der sehr heftige Drehschwindel auf, bei denen ich keine Kontrolle mehr über irgendwas hatte… Dann folgten einige Wochen, in denen ich bei bestimmten Bewegungen das Gefühl hatte, dass ich auf dem Jahrmarkt in einer Schiffschaukel sitzen würde. Und wieder nach einigen Wochen ging auch das weg und nur beim hoch- oder runtergucken schwindelte es… Diese Phase war recht lang. Ich würde sagen, dass ich bis zum Jahreswechsel damit zu tun hatte. Danach blieben noch hin und wieder einige kurze Momente der Unsicherheit, die manchmal Tage oder Wochen auseinander lagen.

Aber mindestens genauso unangenehm ist aber etwas Anderes. Es ist nicht nur der Schwindel, sondern zu einem grossen Teil auch die ANGST vor dem Schwindel, die mir zu schaffen machte. Diese hält sich genauso hartnäckig wie die effektiven Symptome. Ich habe, nachdem es mich traf, mit vielen Leidensgenossen darüber gesprochen. Es ging nahezu allen gleich. Der Drehschwindel ist ein derartiger Kontrollverlust und man fühlt sich mit einem Mal in seinem kompletten Alltag nicht mehr sicher… Was ist, wenn der Schwindel beim Autofahren kommt? Mitten auf der Strasse? Beim Job? Auf der Skipiste? Beim Sport? Beim REISEN???? Das sind alles so eklige Gedanken.

Meine Meinung: Man muss aufpassen, dass dann die ANGST nicht zum Selbstläufer wird…

Mich hat es ganz schön „durchgeschüttelt“… Ich wurde sehr vorsichtig bei allem. Habe lieber „nein“ gesagt, anstatt „ja“. Ich habe mir viel zu oft einen Kopf gemacht… Falls Du auch betroffen bist: Lass das nicht zu. Das ist ein „GUTARTIGER Schwindel“… Es ist zwar äusserst unangenehm ihn zu haben, aber er tut Dir nichts – ausser ein paar unangenehme Wochen zu bescheren. Er ist heilbar. Er geht wieder weg.

artikelUpdate

Wichtig ist, nicht zu tief in sich hinein zu hören und sich täglich selbst zu fragen, ob der Schwindel wohl noch da ist. Ein paar harte, aber wahre Worte: Nimm Dich selbst nicht so wichtig. Lass ängstliche Gedanken nicht zu. Geniesse das Leben, verkrieche Dich nicht! Denn das macht das Problem nur grösser. Ich hoffe Du kannst das besser wie ich damals.

Zeit ist ein wesentlicher Faktor bei der Genesung. Wie gesagt, ich denke, dass das Gehirn „sich neu sortieren“ muss… das dauert eben einen Moment.

Was kannst Du sonst noch tun? Vermeide nicht gewisse Bewegungen. Wenn es z.B. beim Yoga zwischendurch schwindelt: Egal, mach es trotzdem! Bleibe ausserdem in Deiner Einstellung positiv.

Jenny_Happy2

Was mir letzten Endes auch noch geholfen hat, den Schwindel (den physischen, aber auch die Angst) hinter mir zu lassen war ein Besuch bei einer guten Naturärztin. Da ich dieses Jahr auf dem gleichen Ohr leider noch einen Hörsturz erlitt, wollte ich nicht alle Karten nur auf die Schulmedizin setzen. Es ist der Wahnsinn, was sie nochmal rausgeholt und verbessert hat.

Fazit also: Mir geht es wirklich wieder gut mit dem Ohr! Haltet mir alle die Daumen, dass es ab jetzt immer so bleiben möge! Und das Gleiche wünsche ich Dir auch 🙂

Love, Jenny

 

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13 Comment

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  2. Verstehe ich das richtig, der Schwindel kam völlig ohne Vorwarnung? Du bist aufgewacht und er war da?
    Das hätte mir ganz sicher auch einiges an Angst eingejagt.
    Ich drücke die Daumen, dass es ganz bald komplett erledigt ist und es dir wieder richtig gut geht.
    Liebe Grüße, Katja

  3. Liebe Jenny,
    ich hatte das damals bei euch gelesen und war echt erschrocken, wie einen sowas einfach so aus dem Nichts erwischen kann. Es freut mich sehr, dass es dir wieder besser geht und finde es richtig und wichtig, dass du über das Thema aufklärst und so anderen vielleicht auch Ängste nimmst.

    Liebe Grüße
    Nicole

  4. Liebe Jennifer,

    ich habe von dem Sydrom schonmal gehört, da eine Bekannte von mir sowas ähnliches passiert ist. Sowas ist wirklich sehr unangenehm. Ich drücke dir weiterhin die Daumen das so etwas nicht noch einmal passiert. Denn im Ausland krank zu werden das man wieder nach Hause muss stell ich mir fürchterlich vor.

    Alles Gute und auf weitere tolle Berichte von dir !

    Liebe Grüße

    Saskia

  5. Liebe Jennifer,

    schön dass es dir wieder gut geht! Ich habe noch nie von Lagerungsschwindel gehört, aber das klingt nach einer schwierigen Zeit. Und ich gebe dir recht … die Angst vor diesen Attacken ist auch eine Herausforderung. Sie kann einen ziemlich beeinflussen.

    Alles Gute weiterhin! Die Reise holt ihr sicherlich nach :-)!

    Liebe Grüße
    Verena

  6. Von Lagerdungsschwindel habe ich vorher noch nie etwas gehört. Sehr interessant und erschreckend zugleich. Ich hoffe du bist nicht allzu traurig, dass du die Reise abbrechen musstest, hoffe aber dass es dir wieder gut geht. Deinen Beitrag finde ich sehr interessant und hoffe dass du deine Reise vielleicht irgendwann fortsetzen kannst.

    Viele liebe Grüße Anja

  7. Ach du Heilige… Ich wusste gar nicht dass es sowas gibt. Dass mit der Angst vorm Nächsten Mal kenne ich von Meinem Exfreund. Der hatte sich vor Jahren den Magen verdorben und im KIno ging es los. Erst die Panik wie er aus dem Kinosaal kommt und danach wohl unglaubliche Schmerzen. Danach hatte er immer wieder Angst dass er sich irgendwo den Magen verdirbt und war sehr, sehr wählerisch mit seinem Essen, bzw. wenn das Essen wo anders als der eigenen Küche zubereitet wurde. Daraus entwickelten sich Panikattacken in die er sich so reinsteigerte, dass er eine irrationale Angst vor Unfällen und dem plötzlichen Tod oder Hilflosigkeit hatte. Das nahm solche Maße ein, dass er nur noch Duschen konnte wenn jemand zuhause war, weil er Angst hatte unglücklich auszurutschen und bewegungsunfähig zu sein und sich selbst nicht mehr helfen können.
    Wenn man solche Angstgedanken nicht rechtzeitig los wird, kann dass also ganz schnell aus dem Ruder laufen.
    Liebe Grüße,
    Tama

  8. Schön, dass es dir wieder besser geht. Es ist mein absoluter Horror im Ausland krank zu werden. Bisher hatte ich nur kleine Infekte aber nichts Ernstes im Urlaub 🙂 Von einem gutartigen Lagerungschwindel habe ich aber auch noch nie gehört, das musste ich erstmal nachschlagen 🙂

    Liebe Grüße
    Nadine von tantedine.de

  9. Liebe Jennifer,
    Schwindel kommt häufig durch Stress, wenn die Nebennierenhormone einfach nicht mehr mithalten können. Unser Körper interpretiert auch für unseren Verstand positives als Stress, also auch eine herbeigesehnte Reise. Ich wünsche Dir alles Gute.
    Alles Liebe
    Annette

  10. Es war bestimmt nicht angenehm, das auf der Reise durch Kolumbien zu erleben. Deine Ängste kann ich gut nachvollziehen. Da überlegt man sich, ob man bestimmte Dinge noch tun kann oder nicht. Auf alle Fälle finde ich es gut, dass du das hier ansprichst.

    LG,
    Monika

  11. Davon hab ich noch nie gehört. Was es nicht alles gibt du arme. Ich drücke dir die Daumen, dass es weiterhin besser wird/bleibt.

    Liebe Grüße
    Melanie von https://www.lovingcarli.com

  12. das st ein sehr persönlicher Einblick liebe Jennifer, aber umso schöner, dass du deine Ängste und Gedanken teilst! ich drücke die Daumen, dass du nun deine Ruhe hast! stelle mir das ganz grausam vor 🙁

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

  13. Oh, ich halte die Daumen gedrückt, dass es bleibt wie es ist <3 Hört sich ja echt schlimm an. Was genau hat denn die Naturärztin gemacht?

    Lg,
    Sarah
    http://www.vintage-diary.com

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