Mein Besuch in Catania / Sizilien….wie folgt:
Der Sommer naht und wiederrum bereiten sich Millionen sonnenentwöhnter Nordbewohner auf Ihren Überfall in bella Italia vor. Doch wer von uns hat nicht schon genug von den überfüllten Piazzas und Trattorien, dem ‚menu turistico‘ bei dem schlechte Zutaten lieblos zubereitet den Horden vorgesetzt werden. Mailand, Piemont, Toscana, Sardinien, Elba oder Venedig – überlaufen, überteuert, überreizt.
Also ab nach Sizilien wo Italien noch Italien sein darf. Auch hier sind die Speisekarten zum Teil schon auf Englisch erhältlich, noch fehlt aber die kyrillische Schrift oder gar die chinesische Übersetzung. Hier kostet der Liter Hauswein noch 6 EURO, die Pizza 3 EURO und das grosse Gelato gibt’s ab 1 EURO. Der Fisch wird in der Nacht vorher noch vor der Küste gefangen und ist frisch – und meine Güte, er ist gut! ALLES ist gut. Und HIP. Und COOL. Aber der Reihe nach!
Erreichbarkeit & Unterkunft
Ja der Tourismus hat Catania entdeckt, Direktflüge sind günstig und der 5min- Shuttelbus vom Flughafen in die City kostet 3 EURO. Habe ich erwähnt, dass es nur 5 min dauert? Wo gibt’s denn sowas? Noch 2 min. Gehweg und man steht im ‚Centro Storico‘ auf der Piazza del Duomo, um die es ausnahmsweise nicht von schlechten Restaurants wimmelt, sondern wo die Selfie-Stick Verkäufer sich noch in Ruhe austoben können. Direkte Züge aus ganz Italien halten am Bahnhof, der ebenfalls nur 10 Gehminuten vom historischen Viertel entfernt ist.
Gewohnt habe ich 3 Gehminuten vom Dom weg, im B&B Liodoro, für 60 EURO gab’s ein ganzes Apartment unter dem Dach mit riesigem Badezimmer und Aussicht über die Dächer der Stadt. Emmanuele ist der perfekte Gastgeber, Frühstück ist inklusive wer will – aber wer’s wie die Italiener macht, nimmt einen Cappuchino und ein Brioche im nächsten Café.
Sehenswürdigkeiten
Das ‚Centro Storico‘ ist eine abgeriegelte Fussgängerzone, so dass Tag und Nacht problemlos flaniert werden kann. Von der Hauptpiazza geht es entweder in die Via Etna in die Einkaufsstrasse oder über grob gepflasterte Strassen unter trocknender Wäsche hindurch zu anderen verstecken und ruhigeren Piazzas. Einfach nur herrlich.
Wer mag, läuft zur Villa Bellini hoch, dann rüber via altem Amphitheater zum Benediktiner-Kloster und über die Via Vittorio Emanuelle II Strasse wieder zurück zum Dom, das ist die kleine Runde. Und wehe jemand nimmt das doofe Touri-ChooChoo Tram, der nicht Sheldon Cooper heisst!
Wo aber andere Städte zu ‚clean‘ sind, oder die Sehenswürdigkeiten bereits schon am verfallen sind, schafft es Catania, seinen Charme zu halten und einem nach jeder Ecke wieder mit neuen Gassen, Fassaden, Bauwerken oder antiken Übrigbleibseln zu faszinieren.
Essen & Trinken
Schlecht essen ist wohl schlicht unmöglich in Catania, ausser man verläuft sich in’s gelbe M oder in eine der
komischerweise sehr beliebten belgischen Frittenbuden. Trotzdem: Wo Fotos von den Pizzen hängen, sollte man evtl. nicht reingehen. Dort wo viel italienisch geredet wird, vielleicht eher.
Auch hier wird vor dem Abendessen ausgiebig dem Aperitivo gefröhnt. Hier kriegt man zum ‚Aperogetränk‘ (ja es darf durchaus auch ein Aperol-Spritz sein) je nach Bar 5-10 Kleinigkeiten wie Aranchinis (Reisbällchen), Oliven, Gebäck, Nüsse, Chips bis hin zu kleinen Pizzastücken.
Das besten Essen (und vielleicht einer der besten Fische in meinem Leben) hatte ich im Restaurant Paranza, 10 Gehminuten vom Dom Richtung Hafen. Eine frische Seebrasse in einem Tomatensud mit Vongole und Miesmuscheln. Hattet ihr schonmal Gänsehaut beim Essen?
Nach dem Essen geht’s in die Bar’s, z.B. in die Via Montesano in’s Boheme, kürzlich eröffnet von Bruno und Salvo, die sich der Mixologie, also der traditionellen Herstellung alt-hergebrachter Getränke wie Negroni, Old Fashioned oder eben diversen Gin and Tonics widmen. Wer noch nie einen bei Vollmond destillierten mediteranen Gin hatte, kriegt hier die Chance. Zum Beispiel.
Hab ich schon vom Gelato geschwärmt? Probiert NICHT das ‚Pino‘ Eis (Pistazien/Haselnuss-Mischung) beim C & G Chocolate & Gelato, danach seid ihr für immer versaut, ab jetzt ist dies der Benchmark für mich.
Ausserdem probieren: Conelli – süss gefüllte Teigrollen, mit Pistazien, Früchten oder Schokolade verfeinert. Knusprig, himmlisch, tödlich!! Die Besten fand ich im Prestipino Café an der Piazza Universita.
Catania Hipster-Town
Catania scheint mir DIE Hipster-Stadt Italiens zu sein. Nirgends habe ich mehr wuchernde Vollbärte, Hosenträger und farbig karierte Socken gesehen. Ob Handwerkermarkt oder der Popupmarkt inkl. Pulled Pork Burger, Kleinst-Bier-Brauerei oder portablem Barbershop im Park der Villa Bellini – es gibt alles. Ach ja, die Mixologie-Bar habe ich ja schon erwähnt. Auch da wird natürlich nur mit Bart gemixt.
Diesen Sommer werdet Ihr mich wohl nicht mehr antreffen in Catania, da wird es definitiv zu heiss. Aber vielleicht im Herbst, und nächsten Frühling und evtl. im Winter zwischendurch?
Tipps
Unterkunft: B&B Liodoro, Via Gagliani, 13, Catania, www.liodoro.it
Essen: Restaurant Paranza, Via Salvatore Cali‘ 11, Catania, http://trattoriaparanza.univerpress.com
Aperitivo: Razmataz Wine Bar, Via Montesano 17, Catania
Trinken: Bar Boheme, Via Montesano, Catania
Gelato: C&G Cioccolato e Gelato, mehrmals in Cagliari, z.B. Via Caragi
Canolli: Prestipino Café, Via Etnea 30/32, Catania, www.prestipinocatering.it
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