Auch uns alte Backpacker ködert ab und zu der karibische Traum, gepaart mit kitschig weissen Traumstränden, azurblauem und glasklaren Meer und das süsse Nichtstun. So fiel die Wahl für unseren 10tägigen Kurztrip auf die karibische Insel Barbados.
Touristisch gesehen ist Barbados fest in englischer Hand – was noch in der Kolonialzeit seine Wurzeln hat und vielleicht auch mit den sehr bequemen Direktflügen von London Zu begründen ist. 8,5 relaxte Flugstunden trennen Europa von Barbados. Das sitzen wir „auf einer Backe locker ab“.
Unser Hotel bewegt sich in solider Mittelklasse mit leider wenig kulinarischen Highlights (Baked Beans und Toast zum frühstück, Maccaroni Pie zum Lunch und furztrocken grillierten Fisch zum z’Nacht), dafür aber einem atemberaubend schönem Strandabschnitt. Wir verbringen unsere Zeit mit sonnenbaden, schwimmen, lesen, Basketball spielen und Catamaran fahren… Ein Highlight für uns Neu-Segler! Da kommt die konstante Bise, die hier ständig herrscht, ganz recht und die kleine Nussschale kommt schon bald auf „Admiral’s Cup“ Geschwindigkeit!!! Wooooohoooo!!
Doch (selbstverständlich) können wir unsere Füdli nicht allzu lang auf der Liege stillhalten. An Tag drei haben wir bereits wieder einen fahrbaren Untersatz und sind zum Erkunden der Insel bereit. Doch damit ist man schnell fertig.Zwar erreicht barbados „die volle Punktzahl“ wenn es um die Schönheit von Strand & Meer geht – aber kurz und prägnant zusammengefasst – sonst hat Barbados einfach nichts weiter. Die Hauptstadt Bridgetown verfügt über die ein oder andere Dutyfree Mall, wo man auf die Ware aus den tiefen 80ern Rabatte bis zu 40% ergattern kann. Naja.
Einen Besuch ist jedoch die „Mount Gay“-Rum destillerie wert. Die circa einstündige Tour erklärt in wenigen Worten den Herstellungsprozess des edlen Getränks und geht dann sehr zügig in die ausgiebige Degustation über. Der Guide erklärt die Regeln: je besser der Rum, desto grösser die Shots und: es gibt den nächsten Rum erst, wenn man ausgetrunken hat… Uiuiuiui!! *hicks*
Oistins Fish Fry
Es ist Freitag Abend und wir sind bereit für das grösste Spektakel der Insel. In oistins – einem kleinen Fischerdorf an der Südküste – findet jeden Freitag ein grosses Fisch-BBQ statt. Zahlreiche strassenstände grillieren dann den fangfrischen fisch oder Hummer und verkaufen diese als Tellergericht an locals und Touristen. Man isst zusammen an aufgestellten Holzbänken und alle geniessen das gesellige Beisammensein. Der Rumpumsch (das Nationalgetränk) darf dabei natürlich nicht fehlen. Wir setzen uns zu zwei Einheimischen und plaudern über alles Mögliche. Eine lustige Sache, die wir erfahren haben ist, dass ein unverheiratetes Paar nach 5jahren des Zusammenlebens automatisch per Gesetz als verheiratet gilt. Interessant.
Der Rumpunsch fliesst, die Musik wird lauter. Hunderte von Leuten (weiss, schwarz, locals, touris, alt, jung) spüren den hämmernden Beat vom „reggeaton“ (ist nicht das gleiche wie raggea! Hier ist nicht bob Marley gemeint). Die schwarzen girls shaken ihre Hintern dass man rot wird. Jede betrunkende Britin sieht dagegen aus wie eine klosterschwester. Wir feiern eine kleine Runde mit, bis – und das muss man leider, leider auch anmerken – der Anteil an Rastafarians und der damit verbundenen „Graswolke“ zuviel wird.
Surfin‘ Barbados
Da barbados viele gute Surfer hervorbringt, sehen wir gute Chancen unsere Surffähigkeiten nach dem Einstieg in Costa Rica zu verbessern. Doch leichter gesagt wie getan. Zwar kann man eine handvoll Pro’s an Barbados superwelle „The Soupbowl“ (dt: „Die Suppenschüssel“) bewundern, aber Anfängertaugluche Breaks zu finden ist schwierig. Die Strände sind sanft abfallend und sehr flach. Dort wo es Wellen hat, hat es auch ein Riff oder viele Steine… Das bedeutet für uns: Runterfallen vom Board = Bekanntschaft mit unbequem hartem Untergrund. So hat Reto nach einem Tag Surfen Teile eines Seeigels im Fuss. Jackpot! (Aber zum Glück nichts Schlimmes passiert!!)
Wir können Barbados empfehlen! Das Meer ist Weltklasse! Kristallklares Wasser trifft auf den endlos blauen Himmel. Was will der Beachcomber in uns mehr?! Klar, der innere Adventurer muss zu Hause bleiben… Aber der hat sich ab und zu die Pause auch verdient, oder?!