Wenn man mich als Kind gefragt hätte, wohin meine Traum-Ferien gehen sollen, dann hätte ich wahrscheinlich mit „Kenia“ oder „Tahiti“ geantwortet. Aus verständlichen Gründen (ist schon ok, Mami und Papi 🙂 ), wurde dieser Traum von meinen Eltern nicht erfüllt.
Nachdem 2005 der Traum „Kenia“ dann von meinem Schatz erfüllt wurde, blieb nur noch „Tahiti“ auf Liste der Kindheits-Reise-Träume übrig. Bis jetzt. Denn wir sind nun in Französisch Polynesien angekommen.
Papeete, die Hauptstadt, ist kein Gaugin-Gemälde. Leider wirklich absolut gar nichts Schönes. Trotzdem verweilen wir einen Tag in der City, gewöhnen uns wieder ans feucht-heisse Klima und fühlen den Puls der Südsee. Hier ist alles in fest Französischer Hand. Das überrascht nicht, denn noch immer ist Tahiti nicht völlig unabhängig von Frankreich und somit sind die kolonialen Wurzeln allgegenwärtig. Leider ist irgendwie mehr französisch, als man sich so wünscht – vor allem die Preise. Wir erschrecken, als wir den Standart der Unterkünfte mit dem Gebotenen in Kontext setzten. Restaurants können wir uns hier strickt nicht leisten (ausserdem: wer will schon Gänseleberpastete oder Froschschenkel?!), deshalb setzten wir auf „Self-Catering“ (= selbst ist der Koch). Doch auch bei Einkaufen werden wir blass: die Lebensmittel sind noch viel teurer, als selbst Zuhause in der Schweiz… das kann ja heiter werden die nächsten zwei Wochen!
Besonders kostspielig sind Früchte und Gemüse – wahrscheinlich ein Grund, warum ein erschreckendes Ausmass an Figurproblemen unter den Einheimischen vorherrscht. Zuviel Baguette ist eben auch nicht gut… Leider vermissen wir auch die Herzlichkeit, die wir auf Fiji erlebten. Die Locals sind relativ mürrisch, wollen einem auch in der Touristen-Information oder im Reisebüro nicht recht helfen.
Wir haben keinen Plan, was wir die nächsten zwei Wochen auf Tahiti und deren Nebeninseln so anstellen sollen. Um auf die Atolle und anderen Inselchen zu kommen, brauch man Flüge. Nur nochmals mindestens 300 Euro pro Person für Flüge ausgeben?! Wir entscheiden uns dagegen und für ein Ticket für die Fähre, mit der man zumindest die Nachbarinsel Moorea erreicht…
Endlose blaue und türkise Lagunen, strahlend blauer Himmel und heiterer Sonnenschein erwarten uns schon bei Ankunft. Die Insel Moorea ist ein sanftes Spiel aus den verschiedensten Blau-Tönen, aber die z.ZT. hohen, schroffen Berge geben eine einzigartige Dramatik. Dazu der dichte Dschungel und die exotischen Blumen am Strassenrand – C`est LA vie! Per Anhalter (ist hier auf den Inseln so üblich), werden wir von vier verschiedenen Locals (einer davon sogar ein Bruder!!!) zu unserer „Pension“ gratis mitgenommen.
Wie auch auf der Hauptinsel wohnen wir in „Famliy Pensions“ – sicher fern ab vom „Südseetraum“, aber dafür zumindest ETWAS günstiger. Unser Gastgeber Tapu entpuppt sich als Glückstreffer – obwohl sehr einfach, mangelt es nicht an Herzlichkeit. Wir werden mit Früchten und Kokosnüssen aus dem Garten versorgt und er zeigt uns, wie man mit frischer Kokos-Creme einen richtigen „Poisson Cru“ zubereitet (= polynesisches Nationalgericht, Salat mit Gurke, Tomate, Karotten, Chilli und rohem, weissen Thunfisch). Hmmmmm…!!!!
Aber den Südsee-Traum wollen wir doch noch erleben…. Deshalb trotzen wir dem Budget und machen uns ein nachträgliches Hochzeitstagsgeschenk: Dank eines unglaublichen Last-Minute-Specials verbringen wir die letzten Nächte auf Moorea in einer Villa in einem wunderschönen Luxus-Hotel mit drei
Schlafzimmern, zwei Badezimmern, einem Wohnzimmer mit Fernseher und DVD-Player, zwei Terassen, eine davon mit Meersicht und privatem Jacuzzi. Achja, die voll ausgestattete Küche habe ich noch vergessen… im Ofen backt gerade der schweizer Butterzopf…. Hmmmm… Ich kann ihn schon reichen. Wie fein er duftet. Etwas Luxus ist halt doch toll, oder 😉 ?????
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