Es war einmal, vor langer, langer Zeit ein indischer Mogulen König namens Shah Jahan. Er war ein kräftiger Mann mit schönem schwarzen Haar und gütigen Augen. In jungen Jahren starben seine zwei ersten Ehefrauen, die Frauen, die sein Vater ihm gegeben hatte. Er war der begehrenswerteste Mann im ganzen Königreich, da er neben seinem unermesslichen Reichtum auch ein gutes Herz hatte.
So sehr sich sein Vater und alle Berater des Hofes auch bemühten eine geeignete Frau für ihn zu finden – alle ihre Vorschläge blieben von Shah Jahan unerhört…
Eines Tages traf er eine junge Frau. Ihr Name war Mumtaz. Ihr schwarzes Haar schimmerte wie Seide und ihre Haut war zart, ihr Lachen klang wie Musik in seinen Ohren und wenn sie tanzte schien die Welt für Shah Jahan still zu stehen.
Er nahm sie zur Frau und sie wurde ihm eine treue Gefährtin, eine Freundin und eine enge Vertraute. Sie hatten das grössteGlück zusammen gefunden. Mumtaz schenkte ihrem Mann 14 wundervolle Kinder. Doch ein König hat auch die Pflicht für sein Land zu sorgen. Shah Jahan war ein grosser Krieger und Eindringlinge bedrohten das Land, die es galt auf zu halten. Aus Angst ihrem geliebten Mann könne etwas zustossen, bestand Mumtaz darauf, Jahan bei seinem Kriegszug zu begleiten. Der Shah war mit dieser Idee nicht einverstanden. Doch wie sollte er seiner schönen Frau auch nur einen Wunsch abschlagen?
Die Karavane stationierte sich in der unendlichen Wüste und errichtete für Mumtaz das schönste aller Zelte mit edlen Wandbehängen aus Jodhpur, Teppichen aus Kashmir und irdenen Gefässen aus Jaipur. Allein 100 Bedienstete kümmerten sich nur um die Königin und ihr Ungeborenes.
Doch in der Nacht als Shah Jahan als erfolgreicher Krieger in das Nachlager zurückkehrt war und seinen Erfolg mit seiner schwangeren Frau feiern möchte, geschah das Unfassbare.
Mit finsteren Gesichtern empfangen ihn seine Berater. Soeben sei er zum 14. Mal Vater geworden – doch nicht alles verlief nach Plan. Sie brachten ihn in das mit Kerzen beleuchte Zelt seiner geliebten Frau Mumtaz. Die Dienerinnen wachten über sie und ihr weinen war das Einzige, was durch die Dunkelheit drang. Schwach schlug sie die Augen auf. Alle Kraft hatte es sie gekostet, auf diesen Moment zu warten – auf den Moment, ihren geliebten Ehemann ein letztes Mal zu sehen.
Shah Jahan konnte das schreckliche Unglück nicht fassen. Er schwur seiner Frau, dass er ihr ein Denkmal errichten werde, dass die Welt noch nie gesehen hätte. Mit einem letzten Atemzug wurden Mumtaz Augenlider schwer und sie öffnete sie nicht mehr. Die tiefe Trauer um seine tote Frau lassen des Shahs` Herz erstarren.
Die Nacht wurde schwarz, selbst der Mond schien nicht mehr, die Sterne hörten auf zu funkeln und des Königs Haar wurde augenblicklich grau, wie die Haare eines Greises.
Der König liess die besten Bauherren und Architekten aus der ganzen orientalischen Welt herbeirufen, um ihre Vorschläge für dieses Denkmal anzuhören. Ein Türke schlug ein Gebäude, ganz und gar aus weissem Marmor vor… es sollte eine, spitze riesige Kuppel haben und im gesamten über 80 Meter hoch sein. Man würde die wertvollsten Edelsteine als Verzierungen verwenden, Minarette errichten und auf den Toren Inschriften des Korans anbringen, die man für die Tote beten sollte. Das ganze Gebäude würde auf einer Art Sockel stehen und über eine Treppe würde man zu einem Grab unter der Kuppel gelangen. Doch das war nicht alles, was der erfahrene türkische Bauherr sich hat einfallen lassen. Die schöne Mumtaz sollte ihren Frieden haben. So befände sich das eigenliche Grab nicht öffentlich zugänglich, sondern wäre über eine Treppe in den unteren Teil des Gebäudes erreichbar, fern ab von Verehrern oder Feinden.
Dieses Geheimnis behielten der Shah und der türkische Bauherr unter sich und so fingen sie noch im selben Jahr nachMumtaz` Tod mit diesem riesigen Bauwerk an. Shah Jahan lies die besten Handwerker und Künstler aus dem ganzen Land und aus ganz Asien kommen, um bei diesem Bau mit zu wirken. 20000 Arbeiter wurden von ihm angestellt.
Die Jahre vergingen, doch nicht so der Schmerz über den Verlust seiner geliebten Frau. Dieser tiefe Schmerz drohte den Shah zu verschlingen. Er wollte weder essen, noch fröhlich sein. So zog er sich immer weiter von seinem Volk zurück und obwohl er immer ein guter Herrscher gewesen war, entstand eine grosse Hungersnot in Agra, insbesondere unter den Arbeitern für das Denkmal. So wurde das zu der Zeit schönste und wertvollste Denkmal nach acht Jahren der Arbeit endlich fertiggestellt (Anmerkung: bis der gesamte Komplex fertiggestellt war, dauerte es 22 Jahre).
So übergab Shah Jahan die Liebe seines Lebens, seine Frau Mumtaz, in ihre letzte Ruhestätte. Der Shah fühlte sich so elend, dass er nun den Grundstein für ein ähnliches Gebäude legte – ein schwarzes Taj Mahal sollte seine Grabstätte werden, denn er fühlte, dass er den Schmerz nicht mehr lange ertragen konnte.
Doch kurz nach der Fertigstellung des „Taj Mahal“ („Kron-Palast“) rebellierte das Volk und mit ihnen der herangewachsene Sohn von Mumtaz und Jahan, Aurangzeb – der Jüngste. So wurde Shah Jahan von Thron gestossen und Aurangzeb tötete seine Brüder, um nun der rechtmässige Herrscher zu sein. Seinen Vater, Shah Jahan, sperrte er in ein Verliess in seinem Palast, wo er bis zu seinem Tod das Grab seiner Frau, das wunderschöne Taj Mahal, aus einiger Entfernung sehen konnte.
Da das schwarze Taj Mahal niemals fertiggestellt wurde, begrub eine Tochter ihn ohne das Wissen Aurangzeb`s ebenfalls im Taj Mahal, neben Mumtaz in einem wunderschönen Sargopharg aus weissem Marmor. So sind nun die beiden, Jahan und Mumtaz, im Tode wieder vereint.
So oder ähnlich…. aus Gehr`s Märchenstunde
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[…] hineingehen darf. Die “Sardier Gräber” sind von innen gleichermassen prunkvoll wie das Taj Mahal und hat uns wirklich umgehauen. Der “Bahia Palace” besticht auch durch seine […]
[…] das meine ich aber nicht! Richtig kochen habe ich bei den Einheimischen gelernt: bei der indischen Grossfamilie zu Hause, in den Hutongs (Arbeitervierteln) Beijings oder beim Erkunden des […]